Programmbeschreibungen | Plenum

Grüße aus den Dimensionen

Fünf Dimensionsgruppen geben in kurzen Impulsbeiträgen Einblick in ihren Suchprozess und stellen ihre Beobachtungen und Erkenntnisse im Tagungsplenum vor.

 

 

Distanz

Frei fliessende Gedanken zum Thema Nähe und Distanz – analog und digital von Barbara Fässler und Oliver Brunko.  Wie wäre es, wenn Walter Benjamins Definition der Aura über Nähe und Ferne zur Analyse der digitalen Kommunikationstools umfunktioniert würde? Was machen diese neuen Instrumente mit uns, unserem Selbstverständnis, unserem Selbstbild? Und jenes der anderen? Wie verändert sich unsere Interaktion, unser Dialog? Von Teletransport, über Raum- und Zeiterfahrung zum Bewusstsein eines gigantischen Kabels unter den Ozeanen. Was geschieht mit unserem Körper und seinen Kompetenzen? Beobachtungen und Fragen an Stelle von Antworten.

Die beiden Inputs dienen als Denkanstoss für den anknüpfenden Workshop “Digital Atelier”.

Mit Oliver Brunko, Barbara Fässler und Toni Möri.

Digitalität

Mit einem Video, das Einblicke in ihre Zoom-Sessions und Experimente im Rahmen der Tagungsvorbereitung ermöglicht, sowie einem reflexiven Meta-Kommentar grüßt die Arbeitsgruppe aus der Dimension “Digitalität”. Im Sinn digitaler Ermächtigung über die beispielsweise unendliche Kombinierbarkeit von Daten markieren doch erst deren Grenzen einprägsame Bildungspotentiale. 

Der “Gruß aus der  Dimension” ist auch ein Ausblick auf den Workshop “Zoom me!”, der im Anschluss zweimal in aufeinanderfolgenden Durchgängen angeboten wird.         

Mit Nadia Bader, Sina Hartmann, Notburga Karl und Raphael Spielmann.

Dialog

Die Live Performance “Liquide dialogues – während wir gleichzeitig sprachen“ reflektiert die Auseinandersetzung sechs Hochschuldozierender mit dem Dialogischen in ihrer covidbedingten Online-Lehre. Im Format der Messengerkommunikation werden flüchtige Spuren ihrer vorausgegangenen Auseinandersetzung sichtbar gemacht und reflektiert. Die Performer:innen öffnen den geschützten Raum ihres Chats für das Publikum, zugleich finden sie dennoch Wege, sich geschlossen zu fokussieren und abzugrenzen. Es geht um potenzierte Dialoge in der digitalen Kultur, den Umgang mit sozialen/visuellen Codes und Verhaltensweisen, die Befragung von Caring-Strukturen in der Online-Lehre, um Asynchronität und Gleichzeitigkeiten. Im Spannungsfeld zwischen Improvisation und vorgegebener Struktur möchte die Live Performance für die Diversität der Dimensionen im Dialog sensibilisieren.

Mit Jane Eschment, Karl Laurinat, Katja Lell, Gesa Krebber und Henrike Uthe.

Didaktik_1

In unserem “Gruß” berichten wir unserer aktuellen, gemeinsamen kunstpädagogischen Praxis mit Schüler:innen und Studierenden. Im Rahmen eines Fachdidaktikseminars an der TU Dresden wurden Digitalworkshops zum Thema “Räume erkunden und gestalten” für den Kunstunterricht in einer Gymnasialklasse (13- bis 14-Jährige) entwickelt und in Distanz durchgeführt. Das Projekt versteht sich als eine gegenwartsbewusste Versuchsanordnung unter pandemischen Gelingensbedingungen. Es hat sich auf allen Ebenen kunstpädagogischen Lehrens und Lernens als ungewöhnlich herausfordernd und unwegsam, in gleichem Zuge jedoch auch als außerordentlich bereichernd und aufschlussreich erwiesen. Wir möchten den “Gruß” nutzen, um zunächst einen fachpraktischen Einblick in die Möglichkeitsräume, aber auch Realitäten einer digitalen Unterrichtspraxis in Schule und Hochschule zu geben, um darauf aufbauend den der Fachtagung zu Grunde liegenden Fragen in den Dimensionen zu begegnen.

Den im “Gruß” aufgeworfenen Fragen kann im Rahmen des Workshops “jetzt sind alle drin – Kollaborative didaktische Reflexion digitaler Erfahrungsmomente im Kunstunterricht” vertiefend nachgegangen werden.

Mit Paulina Kaping und Christin Lübke.

Didaktik_2

In ihrem “Gruß” gibt die Dimensionsgruppe “Didaktik_2” einen Einblick in die verschiedenen Denkrichtungen, die ausgehend von der Frage nach potentiellen Innovationen und Visionen einer “Didaktik in progress” in der Gruppe verfolgt wurden.  Die aufgeworfenen Perspektiven können im Anschluss in zwei parallelen Workshops (“Video kills the Art Teacher Star?” & “Kann KI Kunstunterricht?”) und einer verbindenden Diskussion (“Kunstpädagogik nach der Pandemie”) weiterverfolgt werden.

Mit Carolin Ehring, Marc Fritzsche, Friederike Rückert, Johanna Tewes, Antje Winkler, Lisa Wolf und Jutta Zaremba.

Diskussionsplateaus

Die Grüße aus und das Arbeiten in den Dimensionen werden auf drei plenaren Diskussionsplateaus reflektiert und kontextualisiert. Mitwirkende sind der Performancekünstler André Chapatte, die freie Autorin Nina Kunz und der Kulturwissenschaftler Felix Stalder. 

 

 

 

Zwischenhalt

Felix Stalder, Professor für Digitale Kultur und Theorien der Vernetzung (ZHdK), empfängt die Tagungsteilnehmenden für einen ersten Zwischenhalt. Er reagiert aus seiner kulturtheoretischen Perspektive auf die morgendlichen “Grüße aus den Dimensionen” und steht für Reflexionen und Austausch über Erfahrungen und Fragestellungen in “Art Education under Digital Conditions“ zur Verfügung.

Who We Talk To When We Talk To Cameras

Der Performancekünstler André Chapatte lädt die Tagungsteilnehmenden ein, zusammen mit ihm das Verhältnis von Kamera, Kommunikationsmedien und Körper zu befragen. Der Beitrag “Who We Talk To When We Talk To Cameras“ baut auf einer gleichnamigen Arbeit des US-amerikanisch-schweizerischen Künstlers auf, die er seit 2018 fortlaufend weiterentwickelt.

Landung

Die Tagung schliesst mit den post/pandemischen Beobachtungen und Reflexionen der freien Autorin Nina Kunz: Eine Lesung und Diskussion entlang Ecken und Kanten des Internets, verlassener Höhlen, offline-Wege und Dritter Orte.

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